Brille, Wecker und aufgeschlagenes Buch

Dreieinigkeit

Not macht erfinderisch – alte Sprichwörter wie dieses sagt man sich nicht umsonst schon seit Urzeiten, es steckt eben auch immer eine Wahrheit darin. Ich bin nun mitnichten ein “digital native”, aber in der derzeitigen anhaltenden Naturkathastrophe (so habe ich es diese Woche von einem Virologen in der Zeitung gelesen und ich kann das Wort “Corona-Krise” NICHT MEHR HÖREN…) mussten für unser TeenTreff neue Formen her. Nichts bringt einer Jugendgruppe schneller den Tod als eine lange Pause und die Kontaktlosigkeit. Doch alles, was wir hatten, war eine Whatsapp-Gruppe…

Also fingen wir direkt zu Anfang des Shuttdowns an, unsere Treffen zur gewohnten Zeit als Chat-Story in dieser Gruppe zu veranstalten. Das klappte weitaus besser, als ich dachte! Ich suchte vorher passende Bilder und kurze Filme raus, überlegte Spiele und knappe Andachtsimpulse und legte den Ablauf fest. Dann schickte ich mir den ganzen Chat erst mal selbst an meinen eigenen Whatsapp-Kontakt, um die Elemente später ohne allzu große Zeitverzögerung in die Gruppe weiterleiten zu können. Mit ein bisschen Flexibilität und Improvisation während des eigentlichen Chats funktionierte das tatsächlich sehr gut, sogar virtuelle Escape-Games haben wir gemacht und nach und nach unsere digitalen Möglichkeiten ausgebaut.

Hier zum Beispiel ein Online-TeenTreff zum Thema “Dreieinigkeit”, damit man sich das mal vorstellen kann. Einstieg war ein kleines Filmchen, das ich ein paar Tage vorher bei Twitter gefunden hatte:

“Cool, oder?
Ich finde, das veranschaulicht super etwas, was an unserem Glauben nicht so leicht zu verstehen ist: die Dreieinigkeit.
Wir glauben an einen Gott, der sich uns sozusagen zeigt auf dreierlei Weise, nämlich als Vater (Schöpfer), Sohn (Jesus) und Heiliger Geist…
Das ist heute unser Thema!”

“Unser erstes Spiel hat nun auch mit drei Eigenschaften eines Gegenstandes zu tun. Mit Farbe, Form und Funktion:”

“Ich schicke Euch das Foto von einem Gegenstand. Nun müsst ihr eine Sache in eurer Wohnung suchen, die diesem in einem der vier Merkmale gleicht. Beispiel: Bei einer weißen Porzellantasse könnte das ein weißes Blatt Papier oder eine runde Schale oder eine Flasche, aus der man ebenfalls trinken kann, sein. Es können auch mehrere Merkmale übereinstimmen, aber ihr dürft nicht eine zweite Tasse nehmen. Alles klar?”

“Dann schickt mir ein passendes Foto hierzu:”

Mein erstes Bild war eine grüne runde Haarbürste und die Kinder konzentrierten sich vor allem auf die Farbe und schickten Fotos von einem grünen Bucheinband, einer grünen Sprudelflasche, einem grünen Teppich usw.

“Super! Es gibt einen Punkt für das erste Bild – das Buch – und nun müssen wir alle den nächsten passenden Gegenstand dazu suchen – wenn möglich nicht mit genau demselben übereinstimmenden Merkmal, also nicht grün!”

Dieses Sachen-Holen haben wir eine ganze Weile gespielt und es hat allen viel Spaß gemacht, da sie ein bisschen in Bewegung gekommen sind, bevor es weiter ging:

“Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott und der Heilige Geist ist Gott.
Aber der Vater ist nicht gleich Sohn. Oder identisch mit dem Geist. Oder der Geist austauschbar mit dem Sohn…
Zur Veranschaulichung:”

Nun bekamen die Kinder einen Ausschnitt aus einem Video geschickt, das Wasser als Beispiel anführt:

 

Es besteht aus dem Molekül H2O und tritt uns in drei völlig verschiedenen Erscheinungsformen gegenüber, als flüssiges Wasser, als Eis und als Wasserdampf. Die drei sind nicht austauschbar oder identisch, trotzdem sind alle H2O.
So wurde auf sehr anschauliche Weise deutlich, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist drei Erscheinungsformen desselben Gottes sind. Passenderweise spielten wir im Anschluss “1, 2 oder 3”: Ich schickte den Kindern eine Frage und drei mögliche Antworten und sie mussten die Nummer der ihrer Meinung nach richtigen Antwort zurückschicken.

Danach folgte wieder ein Filmausschnitt (1:17 – 2:45 im Video) aus einem TheoLogo-Beitrag von Professor Dr. Wolfram Kerner.

In diesem Modell vergleicht er in einer Zeichnung den Sonnenkörper, von dem Licht und Wärme ausgehen, mit dem Vater, die dort herrührenden Strahlen mit dem Sohn und die Wärme, die bewirkt wird, mit dem Heiligen Geist.

Auch die Kinder mussten nun erklären: Ich suchte ein Wort aus einem Fremdwörterlexikon aus und schrieb es in die Gruppe. Nun überlegten alle, was es bedeuten könnte, und schickten mir ihre Erklärung im Privatchat zu. Ich habe dann eine Liste der Erklärungen (+ die Originaldefinition) in den Gruppenchat geschrieben und alle mussten raten, bei welcher Erklärung es sich um das Original handelte. Jeder, der richtig lag, bekam einen Punkt, außerdem alle, auf dessen Erklärung einer getippt hatte.
Es ging um Worte wie “Schmalspießer”, “Lachlinie” und “Hausfrauenmischung” – na, wer weiß, was das ist??

In unserer Gruppe hat das Programm für die ganzen eineinhalb Stunden gereicht. Es ist aber immer gut, wenn man noch ein, zwei Spiele hat, falls mal was nicht klappt oder schneller fertig ist, als man gedacht hat. Wenn noch Zeit gewesen wäre, hätte ich einem der Kinder im Einzelchat einen Begriff geschickt, damit dieses dann versucht, ihn in der Gruppe nur mit Emojis darzustellen. Die anderen müssen natürlich raten.

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1 Kommentar zu „Dreieinigkeit“

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