Zu dieser Jahreszeit, wenn der Boden aufgeweicht ist, wenn die Schuhe nass werden im feuchten Gras und Spuren hinterlassen, sobald der Untergrund wieder glatt und fest wird, erinnere ich mich an ein Spiel aus Kindertagen: Einer musste dem anderen hinterhergehen und dabei möglichst genau in die Fußabdrücke des Vordermanns treten – dran bleiben und nicht vom Kurs abweichen, das war wichtig.
Das Hinterhergehen des Schülers hinter seinem Meister ist die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Nachfolge (akolouthein), wie wir es im Neuen Testament finden, übrigens nur als Tätigkeitswort. Denn wer Jesus nachfolgt, ist in Bewegung, in dessen Leben passiert etwas!
Also musste auch im TeenTreff zu diesem Thema viel passieren. Aber lest selbst:
TeenTreff Thema “Nachfolge”
1. Teil Verkündigung
Du hast schon viel von Jesus gehört, was dir gefällt, du glaubst an ihn – und jetzt? Jesus will echte Nachfolger, ein “gefällt mir” in den Sozialen Medien reicht ihm nicht. Aber: Nachfolge – was heißt das eigentlich?
1. Experiment:
Wir legten eine Druckbleistiftmine aus Graphit über die beiden Pole einer 9 Volt-Blockbatterie und hielten anschließend ein Streichholz daran: Es entzündet sich nach einer kurzen Weile wie von selbst! Aber natürlich hat das mit der unsichtbaren, geheimnisvollen Kraft der Batterie zu tun…
Das Feuer in unserem Glaubensleben können wir nicht aus eigener Kraft und Anstrengung entzünden. Aber das kommt automatisch, wenn wir uns Jesus zur Verfügung stellen, es einfach nur von ganzem Herzen wollen.
Also der erste Punkt ist: Hingabe, und zwar bedingungslos.
2. Experiment:
Ein Bündel Streichhölzer und in der Verlängerung der Stiele ein Bleistift wurden mit Alufolie umwickelt und diese über den Streichholzköpfen zusammengedrückt. Anschließend ließen wir den Bleistift herausgleiten und stellten die Rolle mit der offenen Seite nach unten in ein leeres Glas. Ein brennendes Streichholz unter der Stelle mit den Streichholzköpfen ließ diese sich entzünden: Es quillt Rauch in das Glas, den man dann wie eine Flüssigkeit ausgießen kann – sehr eindrucksvoll.
Wenn wir zu Jesus gehören wollen, füllt er uns mit dem Heiligen Geist. Seiner göttlichen Kraft, die uns hilft, Gottes Gedanken zu verstehen und umzusetzen, die unserem Leben eine Richtung gibt, und sogar als Liebe aus uns heraus zu anderen Menschen fließen kann.
3. Experiment:
Wir füllten einen flachen Teller mit Wasser und streuten Gewürze (in unserem Fall Paprikapulver) darauf. Anschließend hielten wir ein mit Spülmittel getränktes Q-Tip hinein: Das Spülmittel verdrängt kreisförmig um die Eintauchstelle die Gewürze und das Wasser wird dort wieder klar und sauber.
Wenn ich Jesus nachfolge, ist er mein Vorbild und ich werde ihm immer ähnlicher. In je mehr Lebensbereiche ich ihn hineinlasse, je mehr Mitspracherecht und Bestimmungsgewalt er bekommt, desto mehr verändere ich mich und das Böse und Falsche muss weichen…
4. Experiment:
Fünf Zahnstocher wurden in der Mitte eingeknickt und dann mit der Knickstelle nach innen kreisförmig hingelegt. In den Zwischenraum in der Mitte des Kreises tropften wir etwas Wasser: Die Zahnstocher “bewegen” sich an den Enden zueinander, bis sich die Spitzen berühren und einen perfekten Stern bilden.
Wir dürfen Jesus vertrauen, dass er alles perfekt macht, auch dann, wenn sein Weg für uns schwierig ist. Manchmal müssen wir Verletzungen hinnehmen oder verzichten, aber wir dürfen ihm glauben: es lohnt sich!
5. Experiment:
Wir teilten eine Tafel Schokolade mit 24 Stücken diagonal (dazu setzten wir das Messer links am unteren Rand des dritten Stückchens an und schnitten dann vorsichtig zum oberen Rand des dritten Stückchens rechts), trennten dann in der oberen Hälfte die Rippe links außen bis zur Diagonalen ab und von dieser wiederum das oberste Stück. Das einzelne Teil wurde zur Seite gelegt und die beiden oberen Teile miteinander getauscht: Das Einzelstück bleibt übrig und die Tafel hat immer noch 24 Stücke (allerdings nicht mehr alle gleich groß).
Wenn wir ganz jesus-like an die Anderen denken, unseren Besitz nicht absolut bewahren, sondern andere teilhaben lassen, bleibt für uns immer noch genug übrig!
2. Teil Geländespiel “Hinterher”
Zur Vertiefung und um nun selbst in Bewegung zu kommen, spielten wir im Anschluss ein Geländespiel, das durch die physische Nähe zwischen jeweils nur zwei Spielern auch in Coronazeiten gut umzusetzen war:
Bei diesem Spiel startet ein Spielerpaar mit einem Vorsprung von z. B. 5 Minuten, erst dann dürfen die anderen (ebenfalls in Zweier-Teams) die Verfolgung aufnehmen. Alle 3 bis 5 Minuten muss das gesuchte Paar ein Hinweisbild (in die Whatsappgruppe) posten, es bleibt dabei natürlich nie lange am selben Ort. Die Bilder sollen nicht zu viel verraten, müssen dabei aber mindestens einen Hinweis auf den Aufenthaltsort enthalten. Ziel des Spieles ist es, das gesuchte Paar zu finden und genau in dem Moment zu fotografieren, in dem es einen weiteren Post aufnimmt (möglichst ohne dass es das merkt).
Die Kinder haben es sehr genossen, endlich noch mal aktiv und unterwegs zu sein. Und das Dranbleiben und Auf-Kurs-Sein praktisch einzuüben…