Heute mal ein Loblied auf uns Durchschnittsmenschen!
In der Früh schon bereiten wir – frisch wie der Morgentau – ein gesundes Müesli zu, in dessen saftig bunten Früchten eine Vitalbombe an gesunden Inhaltsstoffen steckt und das allen Familienmitgliedern gleichermaßen schmeckt. In unseren vorzugsweise weiß und beige eingerichteten, super aufgeräumten Häusern sitzen wir zwischen frischen Blumen und unseren neuesten DIY-Kreationen, backen selbst Apfelstrudel, kleben an detailreichen Tagebüchern herum und beaufsichtigen fröhliche Kinder, die in reinen Naturmaterialien stecken und selbstständig und selbstvergessen ihr Homeschooling erledigen. Natürlich haben wir alle noch einen erfüllenden Job – irgendwas mit Medien, schreiben Bücher und betreiben einen Podcast.
Nicht.
Wo in aller Welt kommt nur dieser immer größere Anspruch her, dass wir in allen Bereichen perfekt sein müssen? Die nagende Frage, ob wir unser Potenzial auch völlig ausgeschöpft haben? Auf der anderen Seite brauchen wir nämlich für alles Spezialisten, die uns anleiten, besser als einfach nur zufrieden zu sein: Waldbaden mit dem zertifizierten Resilienztrainer anstatt einfach eine Runde spazieren gehen, Full Body Workout nach Cardio-Stoffwechsel-Plan und nicht nur ein bisschen Fitnesstraining…
Arrrrrgh! Ich will das ganz normale Leben! Mittelmaß, das reicht, und nicht das Gefühl, dass es nie genug ist. Die kleinen alltäglichen Dinge, die nerven, und doch auch Ausdruck von Geborgenheit und Zuhause sind. Im Normalen den Blick für die kleinen Wunder und Erfolge bewahren. Ich sein. Ich muss nichts leisten, um wertvoll zu sein! Nicht bei meinem Gott, der immerhin der Schöpfer des Universums ist. Hans Peter Royer hat gesagt: Gott rechnet viel mehr mit deinem Versagen als du selbst.
Denk mal darüber nach!
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