Himmel und Erde

Himmel und Erde

Himmelfahrt… Vatertag… früher habe ich den Zusammenhang nie verstanden…

Ich glaube, das Vater-Thema ist etwas exklusiv Christliches. Der Schöpfer des Universums ist unser Papa! Bei ihm dürfen wir uns bergen, von ihm können wir Hilfe erwarten und vor allem: er will uns und sagt uneingeschränkt ja zu unserem Dasein. Jeder menschliche Vater – egal welcher “Super-Daddy” – ist nur ein bruchstückhaftes Abbild, an dem wir diese Vater-Kind-Verbindung einüben dürfen.
 
Nur – unser Gott-Vater ist nicht in unserer konkreten Alltagswelt, sondern weit weg im Himmel. Wir haben nicht einmal ein Bild von ihm. Dass er Ja zu uns gesagt hat, können wir uns manchmal gar nicht vorstellen. Dass er uns hilft, spüren wir nicht.
 
Deshalb ist Gott in Jesus zu uns gekommen.
 
Ohne Jesus wissen wir gar nichts von Gott. Aber Jesus zeigt uns, wie der Vater ist. Und er hat uns gezeigt , wie die Beziehung zum Vater gelebt werden kann. Außerdem hat er vom Himmel erzählt.
 
An Himmelfahrt feiern wir, dass Jesus nach seinem Sieg über den Tod in den Himmel zum Vater zurückgegangen ist. Er blieb nicht in der menschlichen Begrenzung und schickte an Pfingsten seine Kraft, den Geist, damit wir jetzt über regionale und zeitliche Grenzen hinaus in Beziehung zum Vater treten können. Himmelfahrt stellt die Verbindung her zwischen Erde und Himmel, auch für uns.
 
“Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von außen schon so schön aussieht.” (Pippi Langstrumpf)
Himmel und Erde
“Denn welchen Nutzen hat der Mensch von all seiner Mühe und von dem Streben seines Geistes, womit er sich unter der Sonne abmüht?” (Prediger 2, 24)
 
Präzise, nüchtern und ohne zu beschönigen zeigt die Bibel die Tatsachen und Empfindungen des menschlichen Lebens auf. Hej, wie realistisch sind diese Gedanken bitte!!
 
“Als ich mich aber daran machte, zu erkennen, was Weisheit sei, und zu erkennen, was Torheit und Unverstand sei, da wurde es mir klar, daß auch dies nur ein Haschen nach Wind ist; denn wo viel Weisheit ist, da ist auch viel Verdruss, und mit der Zunahme der Erkenntnis wächst auch der Schmerz.” (Prediger 1, 17 + 18)
 
Dauerhaftes Glück gibt es nicht. Die Welt kann uns keine echte Freude schenken.
Was ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben?
Wie gut, dass sogar in diesem Teil der Bibel die Perspektive Ewigkeit durchschimmert:
“Alles hat Gott vortrefflich eingerichtet zu seiner Zeit, ja auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt, nur daß der Mensch das Tun Gottes von Anfang bis zu Ende nicht zu durchschauen vermag.” (Prediger 3, 11)
 
Manchmal erleben wir sie schon jetzt, diese “Sternstunden der Spiritualität”, wie Alexander Garth sie nennt, “die besonderen Momente, in denen die erlebte Gegenwart Gottes den Zweifel verschlingt”. Sie sind ein Geschenk. Und ein flüchtiger Gast – den man nicht halten kann. “Konservierte Gewissheit begegnet uns (…) als dogmatische Rechthaberei. Lebendiger Glaube lebt mit dem Zweifel. (…) Der innere Dialog mit dem Unglauben hält dabei den Glauben frisch und lebendig.”
Himmel und Erde
Das Phänomen der schwarzen Löcher habe ich noch nie verstanden, das ist zu hoch für mich. Kein Wunder, wenn der Weg nach außen nicht einmal mehr denkbar ist.
 
Aber das Prinzip kenne ich sehr wohl. Mir kommen die meisten Menschen so vor, als liefen sie mit einem schwarzen Loch im Bauch umher, einem permanenten Sog, der alles verschluckt und auflöst, was sie hineinstopfen. Bei dem einen ist es das neueste Handy, Kamera, Motorrad oder Auto, bei einem anderen Lob, Beifall und Anerkennung in welcher Form auch immer oder immer größere Macht und Einfluss.
 
Physiologisch lassen sich die Vorgänge im Gehirn mit dem Belohnungssystem erklären, das ein Glücksgefühl von kurzer Dauer erzeugt und schnell nach mehr verlangt.
 
Aber warum ist das so? Wieso steckt in uns so eine unersättliche Sehnsucht, die nie gestillt werden kann?
 
Ich glaube, dass es sich bei dieser Sehnsucht um ein Indiz handelt, ein Anzeichen, das wir Menschen unser ganzes Leben auf der Suche sind, und dass es die eigentliche Erfüllung tatsächlich gibt!
 
Jesus spricht davon: „Wer von dem Wasser des Lebens trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen.“ (Johannes 4, 14)  Wir sind dazu bestimmt, Gott zu suchen und die Sehnsucht nach ihm ist in jedem Menschen angelegt.
 
Im letzten Kapitel der Bibel wird ausgemalt, wie Jesus die Menschen aus allen Nationen an die Quellen führen wird, aus denen das Wasser des Lebens entspringt, wo Gott ihre Tränen abwischen wird. Und daher glaube ich, dass wir anhaltendes, vollkommenes Glück auch erst in Gottes neuer Welt erleben werden. Hier auf Erden gibt es nur einen Vorgeschmack – wenn wir Glück haben!
selbst gebastelte Glückskekse
Den letzten Geburtstagskindern habe ich ein Glas “Glückskekse” mit Segenssprüchen geschenkt.
 
Sind schnell aus Papierresten gebastelt: Spruch auf einen weißen Papierstreifen schreiben, diesen einrollen (geht gut mit Hilfe eines Zahnstochers). Kreis aus Dekopapier ausschneiden, Rand mit Kleber einstreichen, den Kreis locker zum Halbkreis falten. Spruchrolle hineinlegen, die beiden gegenüberliegenden Ränder aneinanderkleben. Den Halbkreis auf der geraden Seite mittig mit dem Finger eindrücken, die beiden Enden zusammenziehen und eventuell mit Kleber fixieren. Ich habe auf das Ende des Spruchstreifens ein Herzchen gemalt, die Klebestelle beim Halbkreis ein Stück offen und das Herz herausschauen gelassen – ein Glas voll Glück zum Verschenken!
 
Ich glaube nicht an das Schicksal, sondern an den Einen der mein Leben lenkt.
 
“Der Mensch plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seine Schritte.” (Sprüche 16, 9)
Gott gibt unserem Leben eine Richtung und das geschieht immer auf Wegen der Freiheit.
 
Dieses Zusammenspiel von unserem freien Willen und Gottes Führung hat mich seit jeher fasziniert. Dass aus meinen Plänen etwas wird, liegt nicht allein in meiner Hand, auf der anderen Seite lässt Gott mich als Konsequenz auch Umwege gehen. Erst im Blick zurück begreife ich den tieferen Sinn. Martin Luther soll gesagt haben: “wenn nicht geschieht, was wir wollen, wird Besseres geschehen”.
 
Und dennoch gilt: der Schöpfer der Welt, der die Geschichte lenkt, lässt mit sich reden. Ich bin Königstochter, ich darf teilhaben!
 
Deshalb sage ich auch nicht: “ich drück dir die Daumen”, sondern frage: “darf ich für dich beten?” Deshalb verschenke ich Glückskekse mit Segenssprüchen statt Schicksalsorakel. “Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.” (1. Mose 12, 2)
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