Bei uns ist es kalt und nass wie im Herbst

Bei uns ist es kalt und nass wie im Herbst

Bei uns ist es kalt und nass wie im Herbst! Das Dasein mag sich gar nicht wie sonst um diese Zeit nach draußen verlagern. Aber wenn man durch Felder und Wälder streift, spürt man die Fülle des Lebens, die Kraft dieser Jahreszeit! Man hat das Gefühl, die Blumen, Bäume und Sträucher platzen aus allen Nähten vor Farben und Duft, vor Wachstum.

“An dem Feigenbaum lernet ein Gleichnis: wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter gewinnt, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist.” (Matthäus 24, 32)
wenn man durch Felder und Wälder streift, spürt man die Fülle des Lebens
Blumen, Bäume und Sträucher platzen aus allen Nähten vor Farben und Duft
Ich glaube, es liegt ein großer Schatz darin, eng mit der Natur verbunden zu leben, die ganze Schöpfung bewusst zu sehen und zu riechen. Das Summen der Bienen zu hören, die Vögel und abends das Zirpen der Grillen. Das feuchte Moos im Wald unter den nackten Füßen zu spüren, und die reifen Ähren, die an den Waden kitzeln.
 
“Wer das Summen der Bienen im Heidekraut, das Gurren der Tauben im Wald, den Gesang der Vögel, das Rauschen des Bächleins, das Seufzen des Windes in den Fichten vergisst, darf sich nicht wundern, wenn sein Herz den Gesang verlernt und seine Seele düster wird.” (Charles H. Spurgeon)
 

Wir sollten das alles als ein Geschenk ansehen. Und der Natur mit Dankbarkeit und Achtsamkeit begegnen…

Aber was für ein Hundewetter in diesem Sommer! Es regnet Hunde und Katzen, wie der Engländer sagt. Über nichts lässt sich so gut jammern wie über das derzeitige Wetter. Es gibt sogar Menschen, die regelrecht Angst vor dem Wasser von oben haben – Ombrophobie nennt sich dieses Phänomen.

In früheren Zeiten hatte Regenwetter kein so schlechtes Image. Bis zur Industrialisierung fürchtete man sich lediglich davor, dass es ausbleiben könnte, denn dann drohte Trockenheit, Ernteverlust, Hunger und Tod. Da fallen uns sofort die sieben mageren Jahre und die Träume des Pharao ein.
 
Vielleicht wird deshalb in Nordindien der Duft des Regens sogar als Parfum verkauft. Das, was man nach einem plötzlichen Sommerregen riechen kann, ist in Wahrheit das Stoffwechselprodukt eines Bakteriums in der Erde, das beim Aufprall auf den Boden aufgewirbelt wird.
 
Eigentlich ist das Wasser vom Himmel ein Schöpfungswunder, über das wir staunen können: Zumindest was unser Sonnensystem betrifft, ist der Wasserkreislauf einmalig auf unserer Erde. Diese Betrachtung könnte uns dazu bringen, ein bisschen dankbarer zu sein, anstatt im Dauerjammermodus zu versinken. Denn dadurch polen wir uns von negativ zurück auf positiv. Die Gefahr besteht nämlich, dass Jammern zur Gewohnheit wird. Unser Gehirn legt Muster an, die in ähnlichen Situationen einfach abgerufen werden können. Und nach und nach schlagen die Gedanken automatisch den negativen Weg ein – wie bei einem ausgetretenen Trampelpfad.
 

Ich mache es jetzt wie unsere Hunde: ich freu mich an meinem trockenen Plätzchen und dem Dach über dem Kopf und rolle mich gemütlich zusammen – schön!

Was für ein Hundewetter!
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