Ich bin ein Pilger auf einer Reise

Ich bin ein Pilger auf einer Reise

” Ich bin ein Pilger auf einer Reise. Ich kehre zurück in das Haus meines Vaters .”
 
Und diese Reise ist schön! Vor allem an einem sonnigen Spätsommersamstag… Vor allem, wenn man mit den Hunden im Wald ist… Vor allem, wenn man auch auf die Kleinigkeiten achtet, die sich am Wegesrand finden…
 
“Wer das kostbare Geschenk des Lebens wieder entdeckt, das viele als selbstverständlich hinnehmen, wird dankbar.
 
Wie können wir in der Gegenwart Gottes leben? Im Staunen über all seine Spuren um uns her.”
(Zitate von Brennan Manning, Bilder der Schafsherde von Frank Gemeinhardt)
Heidebluehen
Bei uns in der Straße, am Dorfrand werden zwei neue Ferienhäuser gebaut – aus dicken, massiven Baumstämmen, so richtige  Blockhäuser wie in Kanada.
 
Gestern fragte meine Freundin auf der Hunderunde: “Was wollen denn die Touristen hier. Hier ist doch nix…”
Doch finde ich.
Das, was man im Urlaub sucht.
Ursprüngliche Natur. Ruhe und Erholung.
Erlebnis und Abenteuer.
Murmelnde Bächlein, klare Waldseen, uralte Baumriesen, märchenhafte Blumenwiesen, unheimliche Moore. Über allem dieser ganz besondere Duft nach Harz und Moos. Man sieht Rehe und Füchse, ab und zu ein Wildschwein, einen Dachs oder eine Wildkatze. Es soll wieder Wölfe geben, aber niemand hat sie zu Gesicht bekommen.
 
Man kann klettern und in die Bikeparks und jetzt geh ich Wasserski fahren. Der Hunsrück ist das nahe Schweden, wenn ihr mich fragt…
 
“Oh HERR, welch unermessliche Vielfalt zeigen deine Werke! Sie alle sind Zeugen deiner Weisheit, die ganze Erde ist voll von deinen Geschöpfen.” (Psalm 104, 24)
Ich bin ein Pilger auf einer Reise
In unserem Hunsrückdorf kann man es noch erleben, dass die Zeit angehalten wird, dass alles still steht, weil mit emsigem Trippeln und quirligem Hüpfen, unter fröhlichem Rufen und Bellen eine große Schafsherde zum neuen Weideplatz zieht…
 
Schafe verbringen den lieben langen Tag mit Fressen. Sie können Gerüche nicht nur mit ihrer Nase, sondern auch mit ihren Füßen wahrnehmen. Sie sind wetterfühlig wie eine alte Oma und werden nervös, wenn ein Gewitter droht. Sie können Wut, Angst, Ekel, Langeweile und Glück empfinden. Schafe entwickeln Gewohnheiten, treffen bewusste Entscheidungen und lernen aus Fehlern.
 
Sie bauen Freundschaften auf und empfinden Trauer wenn eines ihrer Herdenmitglieder stirbt. Sie können sich mindestens 50 Gesichter anderer Schafe merken und zehn verschiedene Menschen wiedererkennen. Werden sie von ihrem Hirten gerufen, eilen sie herbei. Ein Fremder sorgt – selbst mit den gleichen Worten – für Unruhe in der Herde.
 
Ohne Hirten geht es nicht. Am deutlichsten wird das, wenn sie viel Wolle haben und es sie juckt. Manchmal versuchen sich die Schafe dann genüsslich zu wälzen – und kommen von allein nicht mehr auf ihre kurzen Beine. Dann sind sie darauf angewiesen, dass ihnen jemand einen Schubs gibt…
 

Jesus verwendet das vertraute Bild – “Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte setzt sein Leben für die Schafe ein.” (Joh. 10, 11) – und vergleicht die Menschen, die ihm vertrauen, mit Schafen: “Die Schafe hören auf seine Stimme. Der Hirte ruft jedes mit seinem Namen und führt sie aus dem Stall. Wenn er alle seine Schafe ins Freie gebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden würden sie niemals folgen. Ihm laufen sie davon, weil sie seine Stimme nicht kennen.” (aus Joh. 10, 3-5)

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