Übergänge sind so eine Sache

Übergänge sind so eine Sache

Übergänge sind so eine Sache. Mit dem einen Fuß am bekannten und vertrauten Ort, mit dem anderen auf neuem, unerforschten Terrain. Meist kommt man ins Schlingern und es ruckelt, bis man seine Richtung und sein Tempo gefunden hat. Durch den Schulabschluss im Frühjahr und den bevorstehenden Studienbeginn unserer Tochter  ist das ganze Jahr so ein Übergang für unsere Familie. Im Kleinen erleben wir das aber auch immer am Anfang und am Ende der Ferienzeit.

Ich finde es ganz schön schwierig, vom möglichst effizienten Umgang mit Zeit, vom Schaffen, Leisten und Erreichen umzuschalten. Plötzlich soll Zeit sein, einfach da zu sitzen und vor sich hinzuschauen. Sein statt Tun hat Wert.  Ich muss aufpassen, dass ich im Urlaub nicht zu viele Pläne mache. Daher dauert es immer ein paar Tage, bis der Druck abfällt. Bis wir realisieren, dass wir nichts mehr müssen. Einfach in den Tag hinein leben. Und dann sind wir im Urlaubsmodus!
 
Gott weiß ganz genau, dass wir sie brauchen, diese zweckfreie Zeit. Deshalb hat er es uns vorgemacht:
“Schließlich betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte, und es war sehr gut! Es wurde Abend und wieder Morgen: Der sechste Tag war vergangen. So waren nun Himmel und Erde erschaffen mit allem, was dazugehört. Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von seiner Arbeit. Darum segnete er den siebten Tag und sagte: »Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir.«” (1. Mose 1,31 – 2,2)
Übergänge sind so eine Sache
Es gibt immer etwas zu tun. Es ist immer irgendetwas noch nicht in Ordnung. Es braucht immer irgendjemand deine Hilfe. Dies ist die Welt, nicht der Himmel! Und du hast nicht die Aufgabe, sie perfekt zu machen. Jemand anderes hat die Rolle übernommen, sie zu erlösen.
 
Und er sagt: ich habe dich schon geliebt, bevor du warst. Nicht wegen allem, was du schaffst, sondern weil du da bist!
 
Mit uns selbst sind wir oft viel ungnädiger als mit den anderen. Du wurdest mit diesem Moment beschenkt! Du darfst das Leben feiern! Staunen, dass der Gott, der das Universum geschaffen hat und Welten bewegt, dir Gutes wünscht. Dich einfach freuen, hier und jetzt, einfach sein. Er freut sich auch…
 
Seit meinem 12. Lebensjahr habe ich über 20 Jahre lang fast jeden Tag auf dem Pferderücken gesessen. Jetzt ist wieder die Zeit dafür.
Übergänge sind so eine Sache

Früher haben sich die Sommerferien endlos angefühlt. Spät ins Bett und morgens ausschlafen. Sich durch den Tag treiben lassen. Nicht die innere Uhr, die läuft und läuft, sondern das eigene Tempo, das mir gut tut. Nicht planen! Erforschen und entdecken. Die Welt mit allen Sinnen erleben. Wind in den Haaren und Gras zwischen den nackten Zehen. Der Ferienduft von Sonnencreme. Regentropfen auf dem Gesicht. Warm eingekuschelt in den nächtlichen Sternenhimmel schauen. Träumen. Nichts tun. Nichts brauchen. Einfach sein. Im Hier und Jetzt. Da ist Gott. Und dann kann ich all die Schätze entdecken, die Gott im Alltag versteckt hat…

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