Vor ein paar Wochen, als ich das Gefühl hatte, dass Corona nie ein Ende hat und ich das alles nicht mehr bewältigen kann, was von überall auf mich einstürzt, bekam ich ganz liebe Post: “du wirst gesehen, du bist mir sehr wertvoll”.
Absender war eine Frau, die ich noch nie persönlich getroffen und die ich in und durch die Corona-Zeit erst kennen gelernt habe. Mit ihr und vielen anderen bin ich in einer Online-Gruppe, die sich durch die Wohnzimmerkirche von Pastor Engel gebildet hat, in der wir gemeinsam die Bibel lesen und Fragen des Glaubens und Lebens besprechen. Durch ein selbst gemaltes Porträt und einen personalisierten Psalm hat sie mich ganz unmittelbar mit Gottes Liebe überschüttet und mir wieder Hoffnung geschenkt.
Szenenwechsel. Mich hat die Lebenssituation einer anderen Frau inder virtuellen Welt so sehr berührt, dass ich ebenfalls etwas gebastelt und einen persönlichen Gruß geschickt habe. Darauf hat sie geschrieben, dass dies auch für sie ein ganz besonderer Segen im richtigen Moment war.
Ich wünsche mir, dass es nicht zu Ende ist! Dass eine Welle des Segens entsteht, die diese gebeutelte Welt überschüttet. Eine Gegenbewegung. Hoffnungsvoll. Trotzig.
Seid aufmerksam dafür, was euch im Inneren anrührt. Gebt dem Gefühl nach.
Fragt nach der Adresse. Schreibt einen Gruß. Stellt etwas vor die Tür. Schickt eine Direktnachricht. Für euch muss es nicht viel sein, aber ihr könnt ein Leben verändern. (Im Advent hatten wir schon mal das Thema – erinnert ihr euch?)
“Daran haben wir die Liebe erkannt, daß er sein Leben für uns hingegeben hat; so sind nun auch wir verpflichtet, das Leben für die Brüder hinzugeben. Wenn jemand aber die Güter dieser Welt besitzt und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt: wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm?” (1. Johannes 3, 16 + 17)
Manchmal muss man es proklamieren: Wo die Liebe regiert, hat die Angst keinen Platz! Und, Leute, wir wuppen in dieser Zeit doch so viel mehr, als wir je gedacht hätten! Seid stolz auf euch!!
Immer wieder haben wir die Gelegenheit, im eintönigen Lockdown-Winter Akzente zu setzen, vor allem den Menschen, die uns am Herzen liegen, Wertschätzung entgegen zu bringen.
Der Mann, den ich liebe, und ich sind jetzt seit 28 Jahren ein Paar – mehr als unser halbes Leben!
Manchmal überlege ich, ob es ein Geheimrezept gibt… Ich glaube, das Wichtigste ist anzuerkennen, dass wir Ergänzung brauchen und nicht eine zweite Ausgabe von uns selbst… Jeder ist in der einen oder anderen Sache überlegen – und dem Partner als Hilfe an die Seite gestellt und nicht als Kritiker.
Jeder sollte zulassen, dass der andere etwas besser kann, sich verletzlich machen und sich unterstützen lassen. Hilfe ist keine Bedrohung.
Oder auf den Punkt gebracht:
“Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.” (1. Korinther 13, 4-7)
Seid gnädig mit eurem Partner – und euch selbst. Vom ersten bis zum letzten Tag sind wir alle “Work in Progress”.
(Ich schicke Euch gern die Bastelanleitungen für alle Herz-DIYs. Schreibt mir eine Nachricht!)
