Frühlingsgruß mit Frühblühern

Frühlingsgruß mit Frühblühern

Einen kleinen Frühlingsgruß mit Frühblühern schicke ich euch an diesem kalten und unwirtlichen Tag, vom Sonntagsspaziergang gestern durch die gerade erst vorsichtig aus dem Winterschlaf erwachenden Hunsrückwälder.

Das Scharbockskraut (Ficaria verna) ist immer eines der ersten, die Farbtupfer auf den grauen Waldboden zaubern.

In uralten Zeiten gehörte es ins Reisegepäck der Seefahrer, da seine Blätter viel Vitamin C enthalten. Der Name leitet sich daher auch von Scharbock, einer früheren Bezeichnung für Skorbut, ab. Die Blätter sollten noch vor der Blüte geerntet werden und verleihen Salaten und Kräuterquark einen herben, etwas scharfen Geschmack.

Viel besser gefällt mir sein Name in der deutschsprachigen Schweiz: Glitzerli – die Blüten glitzern nämlich in der Sonne wie lackiert!

“Frühling ist eine echte Auferstehung und ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry Thoreau)

Der Frühling lügt nicht. Die Botschaft der Auferstehung ist wahr. Das Ende jeden Menschenlebens ist nicht der Grabeswinter, sondern etwas Neues, unvorstellbar Schönes. Das feiern wir im Frühling an Ostern.
“Denn so wie Gott Christus, den Herrn, vom Tod auferweckt hat, so wird er durch seine Kraft auch uns vom Tod auferwecken.” (1. Kor. 6, 14)

Wo hast du eine Hoffnung begraben? Wo solltest du noch einmal ans Grab gehen und dir das Leben schenken lassen?

Frühlingsgruß mit Frühblühern

Nachdem der Aprilschnee geschmolzen ist, bedeckt ein blühender Teppich weiß leuchtender Sterne den Waldboden. Jedes Jahr muss ich an das Märchen “Sterntaler” denken, sehen die Blumen doch aus wie frisch vom Himmel gefallen.

“Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest den Himmel aus wie ein Zelt.” (Psalm 104, 2)

Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) gilt als Zeichen des Neubeginns – und der Vergänglichkeit. In der Vase lässt es sofort den Kopf hängen, und genauso schnell wie das weiße Leuchten den Waldboden schmückt, ist seine Blütezeit auch schon wieder vorbei – flüchtig wie ein Windhauch. Daher rührt vielleicht sein englischer Name, der mir viel besser gefällt: windflower.

“Nur wie ein Hauch ist jeder Mensch, wie sicher er auch steht. Wir sind nicht mehr als Schatten.” (aus Psalm 39, 6+7)

In früheren Zeiten war es Brauch, die ersten drei Blüten des Buschwindröschens zu essen, die man im Frühling sah. Mehr wäre auch gefährlich geworden, denn die Pflanze enthält das giftige Protoanemonin. In Ostsibirien wurden daher die Spitzen der Jagdpfeile mit dem Saft der Pflanze eingerieben und in China gilt sie als Blume des Todes.

Im Angesicht der Vergänglichkeit gilt es die richtigen Maßstäbe zu setzen und zu erkennen, worauf es letztlich ankommt. Wir Christen leben in der großen Hoffnung, dass die Schatten des Todes nicht das letzte Wort haben…

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